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Jennifer Mai

Hundephysiotherapeutin & Buchautorin

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Was will mein Hund mir sagen?

Veröffentlicht am 6. Mai 2019

Inspiration für diesen Beitrag war Amy, eine kleine, zauberhafte Chihuahua Hündin, die wir hin – und wieder auf unserer letzten Pipi-Runde treffen.

Sobald sie uns wahrnimmt, informiert sie ihre Besitzerin lautstark darüber, dass wir kommen. Eine Alarmanlage ist einen dreck dagegen. Die Besitzerin war jedesmal so genervt von ihrer kleinen, dass sie sie immer nur anmachte: “Amy, du nervst, du kennst den doch, halt’s Maul!”
Mir brach es jedesmal das Herz, doch fand ich nie den richtigen Zeitpunkt, um mit der Halterin ins Gespräch zu kommen. Gestern Abend dann exakt das Selbe Schauspiel: Wir biegen um die Ecke, Amy sagt bescheid, Frauchen motzt. Verzweifelt bellt Amy weiter, begleitet von “Boah das nervt mich so”, Bemerkungen ihrer Halterin. Ich bleibe stehen, Daffy auch. Weich wedelt sie mit ihrer Rute, wir beide strahlen eine Ruhe aus, dass Amy und Frauchen auch stehenbleiben. Amy steht und steht und steht. Kein Ton kommt mehr aus ihrem Mäulchen, ich kann ihr Atmen hören. Nun hat sie endlich mal die Chance, ihre Nase einzusetzen. “Ich verstehe das einfach nicht. Das nervt so sehr! Kann die nicht einfach mal still sein?”, klagt die Halterin. “Naja, sie sagt einfach bescheid, dass wir kommen. Außerdem ist die ganze Welt viel größer, als Amy. Das wirkt schon auch beängstigend. Versetzen Sie sich doch mal in ihre Lage!” Da ich keine Reaktion bekomme, rede ich weiter: “Vielleicht könnten Sie sich das Nächstemal einfach mal bei ihrer tapferen Maus bedanken. Dafür, dass sie Ihnen immer sagt, dass da etwas zumindest für Amy bedrohliches kommt!” In diesem Moment überfällt mich eine derartige Welle der Erleichterung, dass ich auf der Stelle in Tränen ausbrechen könnte. Doch dieses Gefühl hat nichts mit mir zu tun, sondern es ist das der kleinen Hündin, die so sehr versucht, ihre Besitzerin vor der bösen großen Welt zu warnen, doch deren Intensionen nicht verstanden werden. Ich sehe natürlich das Gesicht der Halterin nicht, habe aber das Gefühl, dass sie sich fragt, ob sie für mich den Notarzt rufen sollte. Sie lacht nur verächtlich über meine Worte und wünscht mir eine gute Nacht!

Wenn Daffy einen anderen Hund anbellt, ist dies für mich ein ganz klares Zeichen dafür, dass sie, als Mitarbeiter-Typ, in ihrem Gegenüber ein Leitwesen erkannt hat, welches aber seine Ressourcen und Kompetenz nicht leben kann. Ich lasse diesen Vorgang immer laufen. Daffy bellt und springt und rennt so lange vor dem Hund hin- und her und versucht ihn dadurch doch bitte endlich aus seiner Erstarrung zu locken, ihn in eine Interaktion zu verwickeln, damit er ihr, der Mitarbeiterin, eine Grenze setzt. Erst, wenn der andere Hund sich ein wenig zu finden beginnt, kann man sich auch wieder normal verhalten.

Das Verhalten seines Hundes kann so viele Dinge sagen, doch die Meisten, gefangen im hektischen Alltag, hören nicht hin. Daffy hat mich gelehrt, wieder hinzuhören, Dinge wahrzunehmen und zu verstehen. Für dieses Geschenk bin ich ihr unsagbar dankbar!!!

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