Lange haben wir nichts mehr von uns hören lassen, habe ich nichts mehr aus unserem Leben erzählt. Dabei gab / gibt es eine Menge zu berichten…
Seit Ende Oktober sind Daffy und ich nun endlich wieder auf sechs funktionierenden Beinen unterwegs. Sie hat, zumindest die meisten, Therapieprogramme klaglos mitgemacht, wir waren bei Eiseskälte gemeinsam in Flüssen und Seen, sind über unsere selbst aufgeschüttete Sandbahn gelaufen, haben Spaziergänge mit einer Gewichtsmanschätte gemeistert und haben damit dem blöden Kreuzband ein Schnippchen geschlagen. Ich darf zugeben, dass ich enorm stolz auf Daffy, aber auch auf mich als Physiotherapeutin bin, dass ich knappe 1,5 Monate gebraucht habe, um mein Mädchen wieder fit zu bekommen. Ganz ohne Druck und große Erwartungen und… ohne das von allen Seiten so geheiligte Unterwasserlaufband, an welchem leider die Qualität eines Therapeuten gemessen wird.
Doch außer meinem eigenen Hund, sieht es, bis heute hier in Bottrop mehr als schlecht aus, was die Kunden angeht. Daher habe ich die Karten befragt und werde ab September diesen Jahres die Ausbildung als Masseur an der AMT in Recklinghausen beginnen. Dort bin ich auf so nette, offene und engagierte Menschen gestoßen und habe gleichzeitig die Chance, eine Türöffnerin für andere Interessierte zu sein, die eben wie ich nicht an eine spezielle Schule für Blinde und Sehbehinderte gehen möchten,, nur weil sie Physiotherapeut oder Masseur werden möchten. So kann ich in 2,5 Jahren, meine Praxis der “helfenden Hände für Hund und Halter” anstreben.
Der Anruf einer unsagbar tollen Freundin, die in ihrer Umgebung nur Hundetrainer findet, die Verhaltensweisen ihres Hundes durch Konditionierung umlenken, diese aber nicht ergründen und durch ein Miteinander von Halter und Hund lösen oder Berührungsängste und Unsicherheiten wegen ihrer Blindheit haben, hat mich dazu bewogen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Nun darf ich, ab nächster Woche, am Trainerlehrgang der Trainerin und Gründerin der HundeTeamSchule Anita Balser teilnehmen. Ich kann diese Offenheit und das dies alles nun tatsächlich passiert, gar nicht fassen. Es ist ein unsagbares Vertrauen, welches mir da entgegengebracht wird und ich freue mich darauf, zukünftig, vor allem blinden Menschen mit ihren Hunden helfen zu dürfen.