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Jennifer Mai

Hundephysiotherapeutin & Buchautorin

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Die Glocke

Veröffentlicht am 6. April 2019

Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um ein Gedicht eines berühmten Dichters, sondern, wie ich finde, um ein wirklich ernstzunehmendes Problem, welches bereits, wenn auch unabsichtlich, von den Führhundschulen verursacht wird.

Während der Ausbildung zum Blindenführhund wird der Azubi durch die Glocke ganz klar darauf konditioniert, dass, diese mit Freilauf in Verbindung steht. Der Hund wird von seinem Trainer aktiv mit “Lauf” dazu aufgefordert, sich von ihm zu entfernen, um seine vermeintliche Freizeit zu genießen. Hundebegegnungen finden nicht kontrolliert und vom Trainer geführt statt, der Hund soll selbst entscheiden, wie mit all dem umzugehen ist. Vielleicht wird durch Blicke unerwünschtes Fehlverhalten korrigiert, doch Orientierung an seinem Menschen findet nur in den seltensten Fällen statt.

Doch wie sieht es nun aus, kommt der Hund schlussendlich zu seinem zukünftigen Halter? Fast jeder kennt es. Der Halter macht die Leine ab und die Glocke am Halsband fest, sagt vom Trainer gelerntes Hörzeichen und der Hund schießt los, als hätte man ihm mit einer Nadel in den Hintern gestochen. So lange die Glocke für den Halter noch zu hören ist, kann der Hund tun und lassen, was immer er gerade will. Nur wie sieht es dann mit der Ansprechbarkeit aus? Ganz ganz düster. Der Hund ist während des Freilaufes vollkommen auf sich allein gestellt, da er nie erfahren konnte, wie ein Miteinander aussehen kann. Der Halter ist frustriert, da sein Hund so unendlich weit wegläuft oder eben auf sein pausenloses Rufen nicht reagiert. Das Setzen von Grenzen wird als schädlich für den Hund dargestellt und daher ha der Hund tatsächlich grenzenlose Möglichkeiten, die dann aber Halter und Trainer auf die Füße fallen.

Wieso bekommt ein Führhundhalter beigebracht, mehr auf eine Glocke, als auf sein Bauchgefühl und sein Herz zu hören? Wieso haben Menschen den Gedanken, dass unkontrolliertes Rennen und das am besten während des gesamten Spazierganges einen Hund glücklich macht? Wieso empfinden sie einen Hund, der in der Nähe seines Menschen bleiben möchte als unausgelastet? Ist es das eigene Bedürfnis nach grenzenloser Freiheit, die man selbst, warum auch immer nicht leben kann oder will?

Entschuldigt die drastischen Worte, doch während meiner kurzen Zeit in der Trainerausbildung, habe ich nun genau diese Erfahrungen machen müssen. Die Halter nehmen sich selbst die großartige Möglichkeit, ihren Hund lesen zu lernen, da eine Glocke mehr Aussagekraft hat, als eine eventuelle Beschleunigung des Atems, ein leises Fiepen, ein Schmatzen und vieles mehr. Ich bin zu einer absoluten und 1000 prozentigen Glocken-Gegnerin geworden! Vielleicht regt es den Einen oder die Andere zu weiteren Gedanken an!

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